Spiel des Lebens

 

Ich irre, wirre durch

diese fremde neue Welt,

mit´nem High Score aus

einem verpixelten Atari Spiel.

Mein Fortschrittsbalken klemmt

schon seit vielen Jahren,

Level up eine verdammte Illusion,

hier geht´s nur noch down.

Seh den Feind überall,

ducke mich mechanisch,

Gegenwehr praktisch null.

Bäm! Erstes Leben weg,

bye, bye Tränen.

Aussichtlose Quest,

laufe nur noch,

weil ich nicht anders kann.

Bäm! Bäm ! Volltreffer!

Zweites Leben weg,

adios Hoffnung.

Humple, hinke nun

in meinem letzten Leben,

schleppe mich,

falle down, down, down.

Rapp´le mich dennoch auf,

und schaue dem

grinsenden Endgegner

 mitten in die Knarre.

Bäm! Bäm! Bäm!

Ein letztes kaputtes Lachen

spritzt aus allen Poren

meines Körpers.

Endlich

Game over

 

 

 

Für immer entzwei

 

Bin nicht weg mit großem Tam-Tam

oder gar verzweifelter Gegenwehr,

sondern verschwunden, ganz leise,

jeden lauen Tag ein bisschen mehr.

 

Hast mich weder gefühlt noch gesehen,

dein Glaube an mich war nie richtig,

so konnte, so musste ich gehen,

denn ohne deine Kraft ist meine nichtig.

 

Sinnlos nach mir zu suchen, zu sehnen,

wir beide, wir sind für immer entzwei,

du wirst mich nimmer mehr finden,

so sage ich letztendlich good bye,

 

die Liebe

 

 

 

 

 

 

 

Konkurs

 

Hab über meine Verhältnisse gelebt,

jeden Tag am Limit,

gnadenlos die Kreditlinie überrannt,

reingebuttert als gäbe es kein Morgen,

und schon gar kein Übermorgen.

Doch jeder Tag hatte seinen Preis,

ungleich höher als all mein Vermögen,

so bin ich nun mittellos und blank,

alle meine Reserven aufgebraucht.

Und kein Gläubiger treibt so

gnadenlos die Schulden ein

wie der eigene Körper.

 

 

 

 

Ein Tod lässt mich nicht los

 

Ein Tod lässt mich nicht los,

recht fern von mir,

 doch so nah

in meinen Träumen,

jede Nacht

stürzt meine Ängste

in den freien Fall.

Haltlos drehen sich

alle Gedanken

um diesen einen Augenblick,

der unversehens gnadenlos

ein einziges Leben nimmt

und viele andere

für immer verändert.

Und der mit all

seiner Rigorosität

den Wert des Lebens

neu tariert.

 

 

 

Zwischen Kopf und Körper

 

Ich bin voll mit Gedanken,

immer unter Strom, 24/7,

von meinen Ängsten und Sorgen

ohne Rast und Ruh getrieben.

 

Bewegung lässt mich leben,

nach einem Hauch Glück streben,

gebe mich hin in Gänze,

pushe weit über jede Grenze.

 

Ein müdes Perpetuum mobile,

so machtlos fühle ich mich.

Meine ständige Unruhe

übertrage ich immer auf dich.

 

Stopp, ich bin ausgelaugt,

 jegliche Kraft ausgesaugt

längst im Ausnahmezustand,

bis in jede Zelle ausgebrannt.

 

Bitte hör nicht auf,

du verhinderst meine Depression!

Bitte hör auf,

du treibst mich in die Kapitulation!

 

 

Wir sind  Antagonisten in Agonie,

vereint in unserer zerstörenden Aporie.

 

 

 

 

Unheilbar

 

Da sitzt du nun,

gestrandet

in der düsteren Un-heilbar,

bar jeder Hoffnung,

heillos abgebrannt,

ausgebrannt, abgesoffen

im Spiritus deines Lebens.

,

Das Unheil kennt

keine letzte Runde,

schenkt dir ein und nach.

Die Zeche wächst und wächst,

lässt sich nicht prellen,

jeder Tag ist Zahltag.

 

Und so hängst du herum

in der Unheil-bar,

Kummer trunken,

gedankenhagelvoll

und grübelst finster,

wann eigentlich

die Wunder(heil)bar nebenan

 geschlossen wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

XXXL

 

Jeden Tag schrumpfe ich,

immer ein bisschen weniger ich,

schlotter, schlacker vor mich hin,

versinke, ertrinke

in meinem Leben,

XXXL, zu groß für mich,

loose fit immer schon,

nun overall all around

saggy look, baggy style,

einfach oversized,

das Teil.

 

 

 

 

Stummer Infarkt

 

Die Augen trauern ohne Tränen,

der Mund bleibt stumm,

sein Lächeln teilnahmslos,

unwillkürlich festgefroren im Gesicht.

Kraftlos wispert das Herz SOS,

derweil sich die Resignation

gnadenlos durch die Zellen frisst,

immer tiefer in die Seele,

längst schwer gezeichnet

von den derben Narben

der niederschmetternden

Hoffnungslosigkeit.

 

 

 

 

Standesgemäß nachts um zwei geschrieben - und um drei veröffentlicht... :-)

 

Nachts um zwei in diesem Winter

               

 

Die Pflaster auf dem Körper,

spenden Wärme, keinen Trost,

lockern vielleicht die Muskeln,

lösen doch keinen Schmerz.

Düsternis ergreift Herz und Seele,

noch dunkler als die tiefe Nacht,

der Wind fegt um die Dächer,

die Hoffnung weht dagegen lau.

Der Regen klatscht hernieder,

Gedanken prasseln mit einher,

nicht schlafen ist ein Alptraum

aber schlafen noch vielmehr.

 

 

 

In der Fibro-Depression aus der Hüfte geschossen:

 

Fibromagie

 

Wusstet ihr eigentlich schon, die Fibromyalgie

ist eine Krankheit von recht wundersamer Magie.

Ein Zaubermix aus einem Stechen und Brennen,

so lernt man aber jeden seiner Muskeln kennen.

Ist man über einen neuen "Trick" kurz verwundert,

winkt man müde ab, es sind ja doch über zweihundert.

Egal, wie viel Kraft und Stärke man in sich hat,

setzt einen die Magie irgendwann doch schwach-matt.

 Und sind die Gebrechen auch wirklich und wahr,

 bleibt die Fibromyalgie dabei magisch unsichtbar.

 

 

 

 

 

 

Nein-Sager

 

JA ist das kraftvollste,

das mächtigste Wort

der deutschen Sprache,

aber NEIN das Wort,

das am meisten Kraft kostet,

obwohl JA Türen öffnet

und NEIN sie nur schließt.

Das JA wird bejubelt,

das NEIN bekämpft,

immer wieder herausgefordert.

NEINs brauchen einen langen Atem.

Und die Versuchung ist groß,

sich mit einem kleinen JA

 das Leben leichter zu machen,

sich eine Atempause zu erkaufen,

nur um später dafür einen  Preis

zu bezahlen,

der einem den

Atem und die Kraft

vollends nimmt.

 

 

 

 

E-F-C6H10O5

 

Es gibt eine Formel für Stärke,

aber woraus besteht Schwäche?

In Newton berechnet man Kraft,

doch welche Einheit misst Entkräftung?

Mit Joule redet man über Energie,

aber wie spricht man über

totale Erschöpfung?

Kein Maß, keine Worte.

 

 

 

 

lebenserwartung

 

Was man vom Leben erwartet,

verstehst man erst,

wenn man verstanden hat,

dass man nicht mehr

allzu viel erwartet.

 

Wenn das leben

nur noch

mit einem winzigen l daherkommt,

wenn nur kleine, einzelne

Bläschen des Glücks

     daran hindern,

am eigenen Leben zu ersticken,

und der Glaube,

an ein wahres Leben vor dem Tod

längst erschüttert ist.

 

 

 

 

Stein im Bett

 

Am Tag sollst du immer

der Fels in der Brandung sein,

des nachts liegst du

versteinert vor Angst allein.

Die Brocken auf deiner Seele

erdrücken dich fast,

deine Lebensfreude zertrümmert

unter der zentnerschweren Sorgenlast.

Spät, zu spät,

 dämmerst du erst ein

und träumst davon,

 einmal unbeschwert zu sein

und zu schlafen

wie ein Stein.

 

 

 

 

Traumurlaub

 

Ich träume von Öde

 ein paar Tage

paar Stunden

Minuten

 

All-out

 statt All-in

in meinem Kopf

 

 

 

Fieser Gedankenkiesel

friemelt, frisst sich

in die Furchen,

wächst und wackert sich

in allen Windungen

zum Steinschlag im Gehirn

 

 

 

Ich bin da,

aber nicht wirklich hier.

Ich stehe noch,

ich gehe noch,

meine Kraft, mein Wille

mühevoll  zusammengehalten

von dünnsten Fäden der Hoffnung,

zum Bersten gespannt.

Und während ich nach außen

vielleicht noch ein Ganzes scheine,

zerfleddert das Leben

 mein Gemüt

in abertausend kleine Fasern.

 

 

 

 

Wenn deine Gedanken

wie ein Perpetuum mobile im Kopfe kreisen,

wenn die Sorgen

weder Tag noch Nacht mehr kennen,

wenn die Verzweiflung

keinen Urlaub macht,

wenn andere

deine Träume leben,

wenn das Glück

beim Auswärtsspiel ist,

wenn Liebe

dich vor allem kraftlos macht,

was dann?

 

 

 

 

 

Großraumbüro

 

Mein Kopf fühlt sich heute an

wie ein lautes Großraumbüro.

Gedanke über Gedanke,

 dicht an dicht,

eingeengt,

eingezwängt,

des Freiraums beraubt,

zur kargen Vereinzelung gedrängt.

 

 

 

 

 

 

Manchmal möchte ich

durch mein Leben schwimmen können.

Stromlinienförmig durch alle Tiefen gleiten.

Schwerelos sein,

mich federleicht fühlen,

keine Lasten, keine Schmerzen spüren.

Abtauchen in ein Reich der Stille,

fernab von allem Getöse.

 

Aber das Leben ist kein Hallenbad.

 

 

 

 

 

In meinem Kopf

 

In meinem Kopf weißt du alles von mir.

In meinem Kopf rede ich immerzu mit dir.

In meinem Kopf erkläre ich dir meine Welt

und vertraue dir mein Innerstes an.

 

In meinen Kopf sind wir uns so unglaublich nah,

dass es umso tiefer schmerzt,

wenn ich vor dir stehe

und mir kein einziges Wort

über die Lippen kommen mag.

 

 

 

 

 

Ich möchte nicht immer reden

 

Ich möchte nicht immer reden.

Ist es unhöflich für dich,

wenn ich lieber der Stille unserer Gedanken zuhöre,

statt Undurchdachtes von mir zu geben?

 

Ich möchte nicht immer reden.

Ist es unhöflich für dich,

wenn ich lieber den Klängen der Natur lausche,

statt Unnatürliches von mir zu geben?

 

Ich möchte nicht immer reden.

Ist es unhöflich für dich,

wenn ich lieber in mir ruhe,

statt Ohrenbetäubendes von mir zu geben?

 

 

 

Siehst du nicht?

 

Siehst du nicht, wie anders ich bin,

als du denkt?

Nicht sicher und stark,

sondern gehetzt und getrieben

von meinen Ängsten und Sorgen,

überfordert und zerrieben

in den Mühlen des alltäglichen Lebens,

zerfressen von der Wut

und den Zweifeln an mir.

 

Was siehst du nur in mir,

das ich nicht spüren kann?

 

Eines Tages wirst du mich vielleicht durchschauen,

wirst die Fassade erkennen,

hinter der ich so oft verloren bin.

Oder ich werde lernen,

mich mit deinen Augen zu sehen

 

 

 

 

 

 

Neuvermessung

 

Manchmal sage ich etwas,

obwohl ich es gar nicht denke.

Oder ich sage etwas nicht,

obschon ich es denke.

So als wäre mein Gedanke auf dem Weg

vom Gehirn zu meinem Mund falsch abgebogen.

 

Manchmal empfinde ich Wärme und Empathie,

aber klinge doch einfach nur harsch,

so als hätte sich mein Gefühl auf dem Weg

vom Herz zu meinem Mund verlaufen.

 

Manchmal möchte ich spontan umarmen,

aber ich verharre einfach starr,

so als hätte mich der Mut auf dem Weg

 vom Herz zum Arm verlassen.

 

Vielleicht muss ich

meine innere Landschaft

neu vermessen?

 

 

 

 

 

Es gibt sie,

diese Frühlingstage,

wenn die frische Luft

den alten Sorgen nicht trotzt,

wenn der blaue Himmel

keine grauen Gedanken vertreibt,

wenn die Sonne nur den Körper

und nicht das Gemüt erwärmt.

Diese Tage, wenn dich die

Unheilbarkeiten

deines Daseins

zu erdrücken,

zu ersticken

drohen.

 

 

 

 

 

Bitte geh weg!

Lass mich in Ruhe!

Ich brauche dich nicht und

du tust mir einfach nicht gut!

Bitte geh, du lähmst mich

und ziehst mich nur runter!

Wenn du da bist,

muss ich nur weinen.

Ich bin besser dran ohne dich!

Ehrlich!

Lass dich bitte nie wieder bei mir blicken,

du verdammtes Selbstmitleid!

 

 

 

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